In dieser Folge von Dezentral & Direkt nehmen wir die Thesen von Dr. Markus Krall zu Bitcoin unter die Lupe – sachlich, pointiert und ohne persönliche Spitze. Wir diskutieren, warum „innerer Wert“ aus Sicht der Österreichischen Schule ein irreführendes Konzept ist, wie das Regressionstheorem tatsächlich zu lesen ist, und weshalb Bitcoins fehlender Industrienutzen kein Gegenargument sein muss. Außerdem sprechen wir über Volatilität in jungen Geldsystemen, den Unterschied zwischen kurzfristigen Schocks und mittelfristiger Performance, sowie die oft missverstandene Tulpenmanie als Beispiel für gehebelte Spekulation – nicht für „wertlose Güter“. Ein weiterer Schwerpunkt: die Überprüfbarkeit von Angebot und Deckung bei Bitcoin versus Gold, inklusive Risiken von Zertifikats- und Tresorvertrauen in einer KI-geprägten Welt. Wir adressieren Kralls Punkte zu Gleichgewichtspreisen, kreditfinanzierten Investoren und der vermeintlichen Abhängigkeit Bitcoins von Zentralbankinterventionen. Zudem klären wir das Russland-/Stablecoin-Missverständnis und warum Dollarisierung via Stablecoins nichts mit Bitcoin gleichzusetzen ist. Am Ende steht eine offene Einladung an Markus Krall zum fachlichen Austausch im Podcast – mit dem gemeinsamen Ziel, gutes Geld und freie Märkte zu stärken.
Willkommen zu 1 neuen Folge dezentral und direkt. Heute nehmen wir uns einen Text von Doktor Markus Krall vor, dem bekannten Ökonomen und Goldfan. Er behauptet nämlich, Bitcoin sei überhaupt gar kein echtes Geld, sondern einfach nur eine gigantische Blase, die irgendwann mit einem lauten Knall platzen wird. Übrig bleiben würde nur die Blockchain Technologie sozusagen als Grundlage für die. Und da ich nun mit dem Blockchain den Podcast mache, liegt es natürlich nahe, dass wir uns seine Behauptungen einmal genauer anschauen und genau das tun und was Markus grad uns gebeten hat, ihn widerlegen. Ich war grad jetzt am Wochenende mit ihm auf der Bühne und da hat er mehrfach gesagt, Johanna, die Bitcoin Gemeinde, die soll wirklich tatsächlich mal eine Grundlage bieten und sagen, wieso lieg ich falsch? Und genau das tun wir heute. Roman, das klingt alles nach 'ner steilen Ansage, was Krall da macht, oder?
[00:00:46] Roman Reher:
Ja, aber man muss ja sagen, das ist der Anspruch, den man haben sollte. Bitte widerlege mich, ja? Und so sind wir Bitcoin da ja auch so überzeugt geworden, weil wir uns selber gegenseitig immer wieder herausfordern und aber auch uns selber immer wieder herausfordern. Dass wir sagen, na ja, wo könnte ich falsch liegen? Und ich finde diesen Ansatz super von ihm. Ich hoffe nur, dass er dieses Mal auch wirklich zuhört. Also ich hab ja vor Kurzem auch auf ein Interview reagiert und ich hab ja jetzt den Text gesehen, über den wir heute sprechen werden und das nicht alles, aber das ein oder andere Argument hatt ich in dem anderen Video in meiner Reaction schon entkräftet. Und da wundert es mich, dass es dann trotzdem auftaucht. Das hat er dann wahrscheinlich nicht geschaut. Aber wenn er dich darum gebeten hat, wird er das hier vielleicht schauen. Damit genau Grüße raus an Markus. Wir kennen's ja auch schon mittlerweile persönlich. Und ich schätze ihn übrigens sehr, also ganz unabhängig jetzt von dieser Debatte hier. Ich seh das wirklich als einen fachlichen Austausch und auch ja, ein fachliches Widerlegen, das überhaupt nichts Persönliches.
Und grundlegend kämpft Markus für Freiheit und ja auch einen freien Markt. Das tue ich genauso. Und von daher sind wir eigentlich Mitstreiter für die gleiche Sache
[00:01:49] Joana Cotar:
und sind aber trotzdem natürlich hart in der fachlichen Debatte. Und so soll's ja auch sein. Ja. Also ich schätze Markus genauso. Wie gesagt, ich war mit ihm in Fulda am fester Freiheit an diesem Wochenende. Und wir haben da eine gemeinsame Geldaktion gestartet, nämlich für das Bargeld gegen den digitalen Euro und für Währungswettbewerb. Ja, mit der Aussage, dann soll sich eben das beste Asset durchsetzen, ob das jetzt Gold ist, Bitcoin oder irgendetwas anderes, das ist die Aktion. Und von daher, glaube ich, hat er das auch wirklich ernst gemeint mit dem Widerlegen und deswegen schauen wir uns das Ganze jetzt mal gemeinsam an. Karl sagt, Bitcoin ist nichts anderes als ein Tresor auf den alle starren und sich fragen, wie viel Geld ist denn da eigentlich dahinter? Wie wie viel ist der Inhalt wert? Und in Wirklichkeit sei der Tresor leer.
Kein innerer Wert, sondern einfach nur 'n Code. Und Krall sagt, dass von dem Nichts gäbe es zwar nur 21000000 und die Bitcoin, die würden behaupten, na ja, da steckt viel Energie drin, aber das macht aus dem Nichts eben noch keinen Wert. Und er bezieht sich auf die österreichische Schule der Nationalökonomie, denn die Lehre, so sagt er, sagt, dass nur etwas zu Geld werden kann, was vorher schon als Ware geschätzt wurde. Also zum Beispiel Gold, daraus konnte man Schmuck machen und deswegen konnt es irgendwann zu Geld werden. Bitcoin sagt er jetzt, hat das nicht.
Das sei also auch kein Warengeld. Hat grade recht, Roman? Wann hat Geld eigentlich Wert? Und braucht es diesen inneren Wert eigentlich wirklich? Und was hat das Ganze mit der österreichischen Schule zu tun?
[00:03:17] Roman Reher:
Ja, das ist schon erstaunlich, dass er sich hier auf die österreichische Schule bezieht und den inneren Wert anspricht. Weil Karl Menger, der Begründer der österreichischen Ökonomielehre, aber auch die späteren Vertreter wie Mieses, Rob Barth, Böhm Barwerk, die haben ganz klar gemacht, es gibt so was wie den inneren Wert nicht, ja. Nichts hat einen inneren Wert, weil, und jetzt kommen wir nämlich, die Wert oder Wert im Allgemeinen immer subjektiv ist. Es geht immer vom Individuum aus. Und ob je etwas einen Wert habt oder nicht, kommt also nicht, weil da irgendwas drin liegt, sondern weil wir als Menschen 1 Sache einen Wert zusprechen. Und da er sich ja auf die österreichische Schule bezieht und zeitgleich den inneren Wert als Argument anbringt, wirkt das hier ein wenig ja merkwürdig, weil das eigentlich, wie gesagt, die österreichische Ökonomielehre sagt, es gibt so was diesen inneren Wert nicht. Und diese Argumentation eher von den Vertretern, der, ich sag mal, objektiven Lehre kommt, ja, wo man sagt, ja, alles hat son son Grundwert, weil da steckt ja Arbeit drin oder so was, ja. Und das ist ja eben nicht der Fall und ist, glaub ich, auch eigentlich gar nicht Teil seiner seiner Überzeugung, ja. Also den inneren Wert würde ich allgemein mal abhaken, es gibt nichts mit 'nem inneren Wert. Das ist vor allem dieser Begriff heutzutage in der klassischen Investmentwelt eher einem Bewertungsmaßstab für Rendite. Das heißt, man schaut, was sind die Kosten, die ich zum Beispiel mit 1 Immobilie habe? Was sind meine Einnahmen auf Basis von Mieten und so weiter? Und da ergibt sich heraus ein innerer Wert, ja, den ich jetzt son bisschen als Grundlage nehm, ob sich jetzt meine Investition lohnt oder nicht. Und da Bitcoin selbst keine Rendite abwirft im klassischen Sinne, sagen diese Vertreter, ja, Bitcoin hat keinen inneren Wert, ja. Aber diese Vertreter sagen zum Beispiel auch, dass Gold keinen inneren Wert hat, ne. Weil nur weil Gold für irgendwas in Industrie benutzt wird, hat Gold selbst noch keinen inneren Wert, weil es selber keine Rendite abwirft. So, und von daher, ich würde diesen inneren Wert komplett streichen. Den gibt es nicht, aus ökonomischer Sicht sowieso nicht, aber selbst aus Investitionsmaßstabsicht hat er für Bitcoin gar keine Relevanz und für Gold genauso wenig, ja. Das Nächste ist das Interessante, dass er sagt, alles Historische wurde nur zu einem Geld, wenn's vorher ein Warengeld war. Also das ist ja die Argumentation, die sich übrigens hier zurückführen lässt auf Ludwig Formises. Der hat das sogenannte Regressionstheorem aufgestellt, indem er das festgestellt hat, ja. Man muss ja sowieso sagen, keynesianische Ökonomie versucht immer, Umstände zu beweisen, ja. Die sagen immer, ja, schaut mal, wenn der Staat jetzt das und das macht, werden die Leute das und das tun. Und die österreichische Ökonomielehre ist ja so der wissenschaftliche Part der Ökonomie. Der sagt, uns ist vollkommen egal, was das Ergebnis ist. Wir sind ergebnisoffen.
Wir beobachten und schlussfolgern dann, was hier passiert ist. So, und die Schlussfolgerung von mieses war, jedes Geld im Laufe der Menschheitsgeschichte musste erst mal Warengeld sein, damit es zu Geld wurde. Ist ja auch klar, weil wenn etwas keinen Wert hat, haben die Leute es nicht als Geld angesehen, weil erst mal muss dieser diese Geldspeicherfunktion da sein. Und jetzt ist aber die Schlussfolgerung von Markus Keil, ja, ja, und weil Bitcoin ja keinen Warenwert hat oder keinen keinen Tauschwert hat, so gesehen, also für nichts benutzt wird, nicht Schmuck herzustellen oder so, kann es nicht zu Geld werden. Aber dabei lässt er die andere Hälfte des Registrionstheorem von Mieses außen vor. Weil Mieses sagt auch, wenn etwas erst mal einen Preis gefunden hat und einen Wert hat, dann braucht es diesen Bezug zur Industrie oder zur Ware überhaupt nicht mehr. Dann ist es sogar, und das sagen auch moderne Vertreter wie Rahim, Tahgis Adegan und andere österreichische Ökonomen, dann ist es sogar gut, wenn dieses Gut keinen Industrienutz mehr hat, weil sich sonst dieses Geld in diesen Industrien auch zum Teil zentralisieren könnte. Mit anderen Worten, ganz zweifellos müssen wir sagen, Bitcoin hat einen Preis, ja.
Ist eher erstaunlich zu sehen, dass Bitcoin 'n Preis gefunden hat, ohne vielleicht in der Realwelt so ein ein Warengut zu sein, aber der Preis ist da. Und jetzt ist es auch relativ egal, ob es diesen Warenwert oder so oder nicht gab. Wenn wir das auf das beziehen, was Miese sagt, die Beobachtung ist da, Bitcoin hat einen Preis. Ja, volatil, aber trotzdem in 1 gewissen Form stabil, 100000 Dollar sind ja nicht nichts und wir sind bei unter 'nem Cent gestartet, Da muss man ganz klar sagen, das ist erfüllt und natürlich kann Bitcoin auf dieser Basis zu Geld werden. Und das hat auch eine mieses, also es wird eine mieses nach heutiger Sicht natürlich genauso über sein Registrierungstheorem bestätigen, wie es aber auch eben Vertreter der österreichischen Kundenmilehre wie Rahim oder auch viele andere Recycleiner Mustun und das ja auch belegen können. Von daher würd ich sagen, in beiden Punkten liegt er hier fachlich teilweise richtig. Das Registrionstheorien von Mesis gibt es, aber das hat er nur zur Hälfte mit aufgenommen. Und den inneren Wert, den gibt's eigentlich aus Sicht der österreichischen Ökonomielehre sowieso gar nicht, ne. Und von daher würde ich sagen, sind beide Punkte damit eigentlich entkräftet.
[00:08:05] Joana Cotar:
Ein Gespräch zwischen Rahim und und Markus Krall wäre dadurch durchaus interessant. Vielleicht hat er tatsächlich einfach nicht weitergelesen, wobei ich das bei Markus nicht glaube, ne. Ich glaube, es hat gut gepasst in die Argumentation. Aber Du hast eben die Darf ich eine eine
[00:08:17] Roman Reher:
ganz Entschuldigung, aber da würde ich gerne eine Einschätzung zu geben. Und vielleicht lieg ich damit ja gar nicht so falsch. Markus Kray hat ein neues Goldunternehmen gegründet, bei dem man Bitcoin simuliert mit zentralen Vertrauensparteien. Man hat jetzt Gold an verschiedenen Stellen auf der Welt und hat einen Anspruch gegen Markus Kray Unternehmen. Und er garantiert dadurch, dass wir Gold an verschiedenen Ländern haben, hast Du immer deinen Anspruch garantiert an das Gold. Das verschiedenen Ländern haben, hast Du immer deinen Anspruch garantiert an das Gold. Das Problem ist natürlich da, wir können immer noch nicht prüfen, ob das Gold da liegt und auch das Gold global macht sich abhängig von Preisen, von Zertifikatsmengen. Aber mit dabei ist ja auch, ich glaub, als Berater oder Teil des Unternehmens, korrigiert mich da, wie's genau aussieht, aber mit dabei ist ja auch der Thorsten Polleit, der ebenfalls Österreicher Ökonom ist. Und ich habe den Eindruck, dass Markus Kahl gar nicht weiß, dass es, von miese, das Regressionstheorem ist, was das sagt mit dem Warengeld, sondern dass Thorsten Polleit ihm gesagt hat, ja, ja, historisch war immer nur Warengeld, das zu Geld geworden ist. Und weil Markus Keile selber gar nicht weiß, dass es ursprünglich von Miese kommt, hat er wahrscheinlich auch gar nicht das Regressionstheorem gelesen, bezieht sich nämlich deswegen auf Thorsten Polleit, der durchaus fachlich eine sehr zu schätzende Person ist in innerhalb der österreichischen Ökonomielehrer, der aber selber hier dann wahrscheinlich Markus nur die Hälfte gesagt hat. Mein persönlicher Eindruck, lieber Markus, kannst dich ja selber hinterfragen, ob das möglicherweise der Fall gewesen sein könnte. Ja, ja, man kann ihn ja auch mal direkt fragen, ob das so war. Du hast eben grad die Volatilität angesprochen von Bitcoin.
[00:09:42] Joana Cotar:
Gutes Geld, gesundes Geld, das muss, zu funktionieren, eben bestimmte Eigenschaften aufweisen, damit es als Tauschmittel eingesetzt werden kann. Eine dieser Eigenschaften ist tatsächlich die Wertstabilität, ne. Geld muss einfach stabil sein, damit man es nutzt und deswegen funktioniert ja Fiat Geld auch nicht wirklich. Krall sagt jetzt, dass der Bitcoin Kurs viel zu extrem schwankt, tatsächlich als stabiles Zahlungsmittel zu taugen und Unternehmen und Verbraucher damit gar nicht planen könnten. Also mit solchen instabilen Werten kann man gar nicht in die Zukunft planen. Und genau wegen dieser fehlenden Wertstabilität würde Bitcoin eben auch heute noch nicht als Geld eingesetzt werden.
Klar, ich mein, die Kursschwankungen sind real. Wir haben das alle gesehen in der letzten Woche, in dieser Woche. Aber sind Sie wirklich 'n Beweis dafür, dass Bitcoin kein Geld sein kann? Oder gehört das nicht auch zu soner frühen Phase von 'ner neuen Geldform dazu? Und man muss ja auch sagen, Gold hat in den letzten Tagen ja auch ordentlich korrigiert.
[00:10:34] Roman Reher:
Genau, also da habt ihr beide recht. Markus grade hat durchaus recht. In 1 Phase, wo Bitcoin derart volatil ist, wird es sich als Geld eher weniger eignen und das ist auch das, was wir sehen. Bitcoin wird von vielen Menschen noch nicht aktiv als Geld genutzt. Es gibt aber Menschen, denen ist die Volatilität egal. Wir haben zum Beispiel bei uns auf Blockchain ja den Artikel von einem von 1 afrikanischen Gemeinschaft, das sind so die, glaub 20000 Menschen, die dort leben. Da hat sich Bitcoin wirklich als eigenes Währungssystem etabliert mittlerweile. Sie machen das jetzt so lange, dass die Schwankungen, für die relativ trivial sind. Die sind zwar da und die können, an manchen Tagen können das dann die Preise auch beeinflussen, aber dieses ganze Dorf handelt den ganzen Tag mit Bitcoin. Ich guck mal, ich werd euch den Artikel später unten verlinken. Der Light Rider war vor Ort und hat nämlich das sich alles selber angeguckt und berichtet und Bilder gemacht und Videos. Also tolle Artikel, lohnt sich auf jeden Fall. Das zeigt sich aber, da wo's notwendig ist, gibt es durchaus Menschen, die Bitcoin jetzt schon als Geld benutzen, für die breite Masse, für Ein Autobauer plant die Kosten 1 Autos und plant die Entwicklung und da funktioniert Bitcoin mit Sicherheit noch nicht auf kalkulatorischer Ebene. Aber wie Du auch richtig erkennst, das ist natürlich auch ein dem Thema geschuldet, dass Bitcoin noch ein so junges Asset ist. 17 Jahre ist er noch nicht mal alt, also ist bald erst und da muss man sich klarmachen, wenn etwas gerade mal seit 17 Jahren da ist, dass das noch in 1 Preisfindungsphase ist, ist selbstverständlich, ja. Auf der anderen Seite hast Du auch richtig gesagt, dass Gold jetzt gerade in den letzten Tagen extrem korrigiert, ja und davor auch extrem gestiegen, was ja ebenfalls Volatilität bedeutet. Und vielleicht muss man hier auch fairerweise sagen, dass die Volatilität auch einfach ein Teil der Anzeichen sind für ein instabiles Geldsystem, bei dem sehr viel Sorge besteht, dass die Fiat Währung, die wir grade haben, einfach ihren Effekt oder ihr Vertrauen verlieren, Leute in andere Assets, vor allem in vertrauensvolle Assets wie Gold und Bitcoin reinrennen und auch wieder rausrennen, weil man sich auch klarmachen muss, hey, mein Alltag bestreite ich nun mal mit Dollar, weil ich den Eindruck habe, das System gerät unter Stress, ich könnte an meine Dollar nicht kommen, weil Banken keine Liquidität mehr haben oder, oder, oder. Dann kann das auch sein, dass ich diese harten Assets für Dollar verkaufe, weil ich nun mal auch vom System gezwungen werde, diese als Annahme für meine Mitarbeiter oder so weiter auszugeben. Also ich würde behaupten, die Volatilität vom Bitcoin hat 2 Ursprünge. Das eine ist, dass Bitcoin nach wie vor noch jung ist und in der Findungsphase für einen fairen Preis ist. Und das andere ist, dass wir Volatilität einfach auch wegen der Unsicherheit, der globalen Unsicherheit haben und das sieht man ebenfalls auch bei Gold. Und dann ist ja eben die Frage, na ja, wenn Gold jetzt auch so volatil ist, ist damit sein Argument dann gebrochen.
Ich geborene ihm recht, heute würde Bitcoin wahrscheinlich in dieser Form global noch nicht als Geld mit dieser mit diesem schwankenden Preis funktionieren. Aber je mehr Menschen das tun, desto fixierter sollte der Preis auch irgendwann sein. Und ich denke, das ist einfach eine Entwicklung, die wir uns jetzt anschauen können und auf die wir warten können.
[00:13:27] Joana Cotar:
Krall sagt in seinem Artikel ja auch, was passieren müsste, damit Bitcoin tatsächlich zu Geld wird. Das müsste einfach irgendwann auf einen stabilen Kurs einschwenken, also son eine Art Gleichgewicht finden. Aber niemand auf der Welt wisse ja, wo dieser Gleichgewichtskurs dann tatsächlich liegt, ob das jetzt bei 100000 Dollar ist, bei 1000000 oder bei 10000000 Dollar. Und das fand ich jetzt ganz lustig. Karl hat versucht, das Ganze mathematisch zu erklären mit 'ner S-Kurve, mit 'ner KI und hat festgestellt, nee, noch nicht mal eine KI kann wirklich diesen Bitcoin Kurs nachvollziehen, weil der einfach zu chaotisch und zu sprunghaft ist. Und sein Fazit daher ist halt, Bitcoin ist eine gigantische Blase, die irgendwann platzen wird. Was sagst Du zu seinen KI Versuchen?
Dass der Bitcoin sich eben nicht in sone Funktion pressen lässt. Braucht Bitcoin überhaupt diesen Gleichgewichtskurs oder funktioniert's einfach deswegen, weil er sich am Markt neu
[00:14:13] Roman Reher:
ausrichtet? Mich würd's eher wundern, wenn die KI 'n Preis gefunden hätte. Ja, wenn ich die KI jetzt frage, was ist was ist der reale Wert von Gold? Sag mir mal, wie viel Dollar ist Gold wert? Was soll die KI machen, außer sich historische Verläufe angucken und überlegen, was das in Zukunft sein könnte? Aber Preise, auch da, lieber Markus, österreichische Ökonomielehre, wir sind ja keine Kendianer. Preise sind subjektiv, nicht objektiv. Also bitte, das kann eine KI nicht wissen, weil eine KI auch nur subjektiv bewerten kann. Preise ergeben sich durch Angebot und Nachfrage.
Eine ganz andere Frage. Wenn wir bei Bitcoin das Angebot zu jeder Zeit kennen und überprüfen können, ich kann die Blockchain selber bei mir zu Hause herunterladen hier, ja. Am Anfang sieht son Gerät aus, Kann ich reingucken. Kann jeden Bitcoin auf seine Entstehung überprüfen. Ich kann mir die Adressen von BlackRock anschauen. Ich kann gucken, ob die Bitcoin, die da liegen, deckungsgleich sind mit den Spot ETF Anteilen, die BlackRock ausgegeben hat. Wie mach ich das denn bei Gold? Kann ich genau mit Sicherheit sagen, dass das ganze Gold wirklich in den Tresoren liegt, bei irgendwelchen Großbanken, wozu sie Zertifikate ausgegeben haben? Und wenn sie Zertifikate ausgegeben haben, dass das Gold danach nicht noch mal verkauft wurde? JP Morgan ist mehrfach da verurteilt worden im Falle von Silber, dass die Silberzertifikate nicht gedeckt waren und das als größte Großbank der Amerikaner.
Also wenn das bei solchen Banken schon passiert, in welchen Formen passiert das sonst? Wie oft passiert das in China oder, oder, oder? Wie können wir sicherstellen, selbst wenn wir eine Kamera haben auf dem Bank Tresor, dass das nicht mit KI beeinflusst ist oder dass die Barren, die da liegen, nicht einfach angesprühte, richtig, Wolframbarren oder so sind? Das können wir alles nicht prüfen. Und das heißt, de facto in 1 digitalen Welt kennen wir eigentlich auch den echten Preis für Gold gar nicht mehr. Weil wie gesagt, Angebot und Nachfrage machen Preise. Österreichische Ökonomielehrer. Das Angebot kennen wir aber bei Gold nicht mehr, weil wir's nicht überprüfen können. Das einzige Angebot, das wir kennen, ist Bitcoin. Mit anderen Worten, was ist der faire Preis von Bitcoin? Das kann dir niemand sagen, das wird der Markt dir sagen. Der Markt schreibt die Preise. Keine KI schreibt Preise, ne. Das ist das, was eine Zentralbank denkt, dass man immer mit KI genau ermitteln könnte, wie viel Euro es jetzt wo braucht, weil die KI genau ermitteln kann. Wie viel Preis braucht es für das jeweilige Gut, damit die Gesellschaft gut versorgt ist? Das ist alles genau das Denken der Zentralbanker. Also bitte Markus, erschreckt mich hier nicht und nimm dieses Denken nicht an, ja. Bleib bitte bei der österreichischen Ökonomielehre.
Preise ergeben sich am Markt.
[00:16:37] Joana Cotar:
Was die Überprüfbarkeit von Gold angeht, das haben wir ja auch bei Trump gesehen. Der hat ja eigentlich mal angekündigt, dass er mal nachgucken möchte bei Ford Nox, ob das Geld Gold dann wirklich noch liegt. Hat er bis jetzt erstaunlicherweise noch nicht gemacht. Und wir Deutschen haben auch kein Bedürfnis, danach zu kontrollieren, ob unser Geld eigentlich noch oder ob das Gold noch da ist. Find ich auch ganz spannend. Sollte man tatsächlich mal nachgucken, weil wie Du sagst, heutzutage gibt es Möglichkeiten. Und nachher stehen wir drum da, wenn's drauf ankommt. Ich glaub, die haben nachgeguckt
[00:17:04] Roman Reher:
und haben sich gedacht, das lassen wir jetzt auch schnell und dann Teppich kehren, bevor wir das öffentlich machen oder mit 'ner Kamera durchführen. Aber selbst eine Kamera wär ja kein Beweis, ja. Ja. Das hat mir übrigens letztens jemand erzählt, ich weiß nicht, wer's war. Da war Thorsten Polleit, wären wir auch wieder beim Thema, der ja eben bei Markus Calder ja auch mit bei ist. Der war auf irgend 'nem Event und wurd, da war auch so Frag mich Frag mich Runde und der wurd dann gefragt vom Publikum, ja, wie sieht 'n das eigentlich aus mit dem Beweis, dass das Gold da liegt und so, ja? Insbesondere auch beim Geschäftsmodell von Markus Kall und ihm. Und dann sagt er, ja, da könnte man ja eine Kamera aufstellen und als Livestream. Und ich denke mir halt, in Zeiten von KI als als renommierter Ökonom kann man so was nicht erzählen. Also das ist ja für jeden, der nur ansatzweise kognitiv befreit diese Aussage bewertet, klar, dass das getätigt wird, weil man eigentlich weiß, dass das eigene Geschäftsmodell an dieser Vertrauensproblematik krankt, wenn man das nicht wahrhaben kann, dass das so ist und dann haut man etwas raus, was in sich so inkonsistent ist. Und das erschreckt gerade bei österreichischen Ökonomen, weil die ja eigentlich diejenigen sind, die einfach die harte Realität annehmen, wie es ist und sagen, na ja, das haben wir festgestellt, so ist das nun mal. Und das ist wirklich bitter, weil würde er diese Dinge anerkennen, wird er feststellen, dass sein Geschäftsmodell und das von Markus Keil mit Bitcoin nicht mithalten kann, weil's dort diese Vertrauenspartei nicht gibt.
[00:18:24] Joana Cotar:
Mhm. Wer weiß auch, wer sich damit tatsächlich auskennt, was mit KI heutzutage möglich ist? Weil ich mein, wir sehen in den sozialen Medien, die die Filmchen, die von jeder Seite ins Netz gespielt werden, ob egal ob das Kriege geht oder andere Auseinandersetzungen, die Leute auf ihre Seite zu ziehen. Es ist ja ganz massiv und man kann kaum noch Unterschiede sehen. Von daher, ja, wenn ich ihn das nächste Mal sehe oder Du, wir sprechen niemals drauf an und gucken, was er dazu zu sagen hat. Ja. Und ich möcht dir noch mal betonen, ich schätze beide sehr. Ja. Ja, das ist ja das, worum's mir geht. Ich
[00:18:52] Roman Reher:
will, dass die beiden sich verbessern, ja, weil ich sie so schätze. Aus. Im ganz im Gegenteil. Ich möchte, dass sie ihr ihr,
[00:19:03] Joana Cotar:
dass sie ihre Gedankenwelt überprüfen, ihre Argumente überprüfen. Das ist, was ich eigentlich möchte, ja. Ich glaube auch, beide sind genauso offen dafür, dass sie das genau tun werden, ja. Ja. Krall sieht jetzt in dem Ganzen noch 'n Problem. Der sagt, wenn Aktien und Anleihen unter Druck stellen, dann fällt auch der Bitcoin Kurs. Und der holt sich nur dann, wenn jeweils die Zentralbanken eingreifen. Bitcoin sei also kein Krisenschutz, sondern ein Krisenverstärker und würde am Tropf der Fiat Welt hängen, ganz im Gegensatz zu Gold, sagt er. Erstens stimmt das? Ist Bitcoin tatsächlich abhängig vom Handeln der Zentralbanken? Und ist das vielleicht nicht sogar ein Pluspunkt, dass wenn die Geldmenge ausgeweitet wird, Bitcoin mit Kurssteigerungen agiert, ne? Weil das heißt halt dann, dass das Ganze dann in in Bitcoin fließt und dass das 'n Zeichen dafür ist, dass Bitcoin 'n Schutzmechanismus ist.
[00:19:49] Roman Reher:
Genau, also seine Beobachtung ist vollkommen richtig erst mal, ja. Nur seine Schlussfolgerungen Ich würd auch sagen, seine Schlussfolgerungen könnte richtig sein, möglicherweise, aber es könnten auch noch ganz viele andere Dinge der Fall sein und die benennt er hier nicht, ja. Und für ihn, er eine Schlussfolgerung hat, die in seiner Narrativ passt, nimmt er die an und sagt, so ist das. Viel schöner wär's gewesen, wenn er sagt, möglicherweise ist es so, aber es gibt auch noch viele, viele andere Effekte. Zum Beispiel, ja, auf alle Extremsituationen, Ausbrüche von Kriegen, Raketenangriffe, Israel oder so, hat Bitcoin erst mal stark korrigiert nach unten, ja.
Stärker als Gold. Aber auf eine 10 Tage Sicht, auf eine 60 Tage Sicht hat Bitcoin in jedem Fall besser performt als Gold. Das heißt, kurzfristig reagiert Bitcoin auf Krisen extrem und stärker als andere Assets, auch stärker als s und p 500 teilweise. Aber auf lange Sicht, also vor allem auf eine mittelfristige Sicht, dann nach 60 Tagen, performt Bitcoin plötzlich deutlich besser als alle anderen. Das heißt, Bitcoin ist das schnell liquide Asset, was ich verkaufe in 1 Stresssituation, wenn ich Dollar brauche, in 1 Welt, wo ja auch Dollar erzwungen wird. Das darf man als Faktor nicht vergessen. Und danach aber ist Bitcoin das, wo ich hinflüchte, weil es die Lösung für all diese Probleme ist. Und das ist, was der Markt zeigt. Und zwar nicht nur bei einem Ereignis, sondern bei allen Ereignissen.
Und zwar besser als Gold. Das darf man nicht vergessen, ja. Wir hatten eine Parität des Gold- und Bitcoinpreises in 2017 von circa 1000 Dollar. Gold steht heute bei 4000 Dollar, Bitcoin schwankt grade die 100000 Dollar. Das ist die Entwicklung innerhalb der letzten 7, 8 Jahre. Das muss man sich mal bewusst machen, wie viel Wert man als Goldback verloren hat. Ja, man hatte weniger Schwankungen, man hatte weniger Volatilität, aber man hat jetzt viel weniger Kaufkraft und zwar erheblich weniger, als wären man bei Bitcoin geblieben. Und das ist halt so diese Sache, natürlich ist es so, in 1 Fiat Welt, während die Mechanismen da sind, die Welt so ins Schwanken zu bringen, das grade ein junges Asset, wir waren ja auch dabei, dass Bitcoin seinen fairen Preis wahrscheinlich noch gar nicht gefunden hat, da in extremen Anpassungsphasen ist. Aber jedes Mal, wenn diese Welt beweist, Du kannst uns nicht vertrauen und wenn das klar wird, flüchten die Leute zu Bitcoin. Und die Annahme, würd ich schlussfolgern daraus eher sagen, ist, die Outperformance Bitcoin versus Gold geht so weiter. Es gibt Momente, wo Bitcoin Rücksetzer macht und dann wieder 3 Schritte schneller ist als Gold. Und das wird wahrscheinlich noch sehr viele Jahre so bleiben. Das heißt, diese Entwicklung von 2017 bis heute, beide 1000 Dollar, Gold heute 4000, Bitcoin 100000, könnte in den nächsten Jahren so weiter weitergehen. Und dann ist halt die Frage, macht das wirklich so versenden, in dem Moment auf Gold zu setzen. Und wie Du schon sagst, die Zentralbanken drucken Geld, der der Wert des Geldes verhält, das Vertrauen des Geldes verhält, die Leute flüchten zu Bitcoin. Das ist das Zeichen. Die flüchten nicht zu Gold, die flüchten auch zu Gold, aber eben bei Weitem nicht so stark wie zu Bitcoin. Und das ist so dieser Punkt, wo ich einfach klarmachen möchte, das sollte man nicht nur aus der einen Sicht betrachten oder nicht nur die eine Möglichkeit, sondern eben auch die weiteren Möglichkeiten mit einbeziehen, die vor allem, wenn man das tut, die Schlussfolgerungen bringen, warum Bitcoin eine Verhundertfachung hatte innerhalb dieser Jahre, während Gold eine Vervierfachung hatte.
[00:23:00] Joana Cotar:
Ja. Also das, was Krall als negativ ansieht, sehen wir eigentlich als Positiv an. Das ist 'n Zeichen für Bitcoin und nicht gegen Bitcoin. Okay. Du hast jetzt eben noch mal das Gleichgewicht angesprochen. Karl behauptet, dass die meisten Investoren nur in Bitcoin sind, weil sie gierig sind, weil sie Rendite wollen. Und der Anteil von kreditfinanzierten Investoren, der sei wirklich groß bei Bitcoin und die bräuchten eine Verzinsung des Bitcoin Investments über dem Marktzins, damit sie überhaupt Bitcoin weiter halten können. Wenn jetzt Bitcoin diesem Gleichgewicht kurz finden würde, was ja notwendig wäre, Geld zu werden, so laut Markus Krall, dann sagt er, werden die Investoren gezwungen, Bitcoin abzustoßen, die Kredit überhaupt bedienen zu können. Das genau würde dann eben zu einem Kursrückgang führen oder eben im schlimmsten Fall zu 'nem Kollaps. Es sei also nicht nur für dich unklar, wo dieser Sättigungswert von Bitcoin liegt, sondern dadurch, dass die Investoren Bitcoin abschliessen stoßen würden, wenn sie glauben, dass dieser Kurs erreicht ist, weil sie dann keine Gewinne mehr machen können, das würde überhaupt verhindern, dass Bitcoin diesen Wert überhaupt erreichen könnte.
Wie groß ist die Gefahr da wirklich? Wird son kontinuierlich Seitwärtstrendstrend, wenn man tatsächlich dieses Mittel gefunden hat, Bitcoin zum Einsturz bringen und alle verkaufen, weil die mit Hebel oder mit sonst irgendwas da drin sind? Oder sind die Hodler robuster, als Karl das wahrhaben möchte?
[00:24:18] Roman Reher:
Ja, also erst mal, genau, jede kreditbasierte Bitcoin Kauf ist ein Hebel, ne. Das ist de facto so. Und was wir über Bitcoin sehen und das ist so interessant, dass wir Phasen haben, wo extremer Hebel aufgebaut wird, wo die Erwartungen, also vom Markt extrem groß ist. Das geht nur noch in eine Richtung. Was wir aussehen bei Bitcoin ist, jedes Mal, wenn das so ist, wenn der Hebel extrem groß ist im Markt, dann gibt's 'n Kollaps. Und das sehen wir jedes Mal. Das sind dann meistens die Bärenmarktphasen, wo's teilweise Korrekturen bis 70 Prozent gibt. Und danach kommt auf einmal eine Erholung ohne Hebel von den Hotlern. Die ziehen den Kurs auf das Niveau, wo er gestanden hat mit Hebel, nur dass es dann in diesem Moment keinen Hebel oder noch ganz geringen Hebel gibt.
Dann kommt die Gier des Marktes, trifft das Ganze oder zieht das Ganze wieder auf neue Allzeithochs mit Hebel, dann kommt wieder der Call ups und es kommt wieder die Korrektur. Dann ziehen die Hodler das Ganze wieder auf das Preisniveau hoch, wo es mit Hebel war, nur dass es jetzt wieder ohne Hebel an dem Punkt steht. Dann kommen die mit Hebel, weil sie denken, es geht wieder weiter, treiben es aufs neue Allzeithoch. Diese Entwicklung sehen wir jetzt seit 16 Jahren kontinuierlich. Das heißt, ja, wir sehen immer wieder diese Zusammenbrüche, das ist richtig. Wir sehen aber auch jedes Mal wieder die Erholung. Und wir sehen, dass nach dem sehr spekulativen Anstieg, dem sehr spekulativen Allzeithoch ein sehr marktnatürliche Preisfindung stattfindet, die Bitcoin auf ein neues Plateau führt. So ist Bitcoin von 1000 auf 10000 Dollar gegangen, von 10000 Dollar auf 20000 Dollar, von 20000 auf 70000 Dollar. Und immer wieder gab's Korrekturen zurück von 70 auf 15000 Dollar. Da war dann aber das Plateau und 15000 Dollar ist 'n deutlich höheres Plateau als 1000 Dollar, ja. Und weiß ich, 70000 Dollar ist 'n deutlich höheres Plateau als 20000 Dollar, ja. Also wir sehen, dass Bitcoin erwachsen wird und dass diese Hebelsituationen immer wieder aufkommen und Bitcoin das immer wieder schon bereinigt, noch lange bevor das System einfach, was weiß ich, überall in der Welt ist und dann zu einem Kollaps führt. Ganz im Gegenteil, wir haben viele kleine Scheiternmomente und Wiederaufstehende Momente, die Bitcoin auch so robust haben werden Bitcoin so robust hat werden lassen über die letzten Jahre. Und das ist das, was wir eher beobachten können. Also er hat in gewisser Form recht, nur bringt das Bitcoin ändert das was an den Eigenschaften von Bitcoin. Ich würd sagen, das ist eine ganz normale marktübliche marktüblicher Vorgang bei Dingen, die viel Potenzial haben, wo Leute mit sehr viel Hoffnung, sehr viel Spekulation ein auf ein Asset, auf eine Kursrichtung setzen und dann 1 Besseren belehrt werden. Und das soll ja auch so sein. Also ich seh hier kein Problem, ehrlich zu sein. Im Gegenteil, natürlich 'n Entwicklungsprozess.
[00:26:59] Joana Cotar:
Eben Bitcoin, es ist ja auch nicht einzigartig für Bitcoin, Kenow, diese Entwicklung, das sehen wir ja ständig am Markt. Was ich ganz lustig finde, auch das, was er immer im persönlichen Gespräch macht, er kommt immer zum Schluss zum Klassiker, er kommt immer zum Schluss zur Tulpenblase im siebzehnten Jahrhundert. Wer das nicht weiß, die Tulpenzwiebeln, die wurden damals so teuer gehandelt, dass sie mehr wert waren als Häuser. Der Preis für die berühmteste Sorte zum Beispiel Semper Augustus und das erwähnt grade in dem Artikel auch noch, der betrug damals 10000 Gulden für eine einzige Tuldenzwiebel. Das waren damals 8.8 Kilogramm Gold, bis eben alles zusammenbrach. Und er sagt, ja, Bitcoin ist im Prinzip dasselbe halt, nur wesentlich größer. Ist das 'n fairer Vergleich, Roman, weil Max klar das ja immer wieder bringt?
Ich mein, Bitcoin ist jetzt 15, 16 Jahre alt, die Tulpenblase ging wie lange?
[00:27:49] Roman Reher:
Genau. Also erst mal den zeitlichen Abschnitt muss man hier berücksichtigen ich habe noch niemanden gehört, der die Tulpenmanie, die Tulpenblase in den Mund nimmt als Argument und wirklich weiß, wofür sie steht. Man denkt immer, ja, ja, das ist sone sone Tulpenmoney, aber die Wahrheit, und Du hast es grade gesagt, war, es sind nicht Tulpen gehandelt worden, sondern Tulpenzwiebeln. Das bedeutet, Du hast eine Zwiebel und jemand sagt dir, das Ding, ne, daraus schlüpft mal diese ganz, ganz teure Tulpe, ja. Noch nicht, weil die ist ja noch nur eine Zwiebel, aber wenn die erst mal geschlüpft ist, ist sie ganz viel wert. Das bedeutet, diese Sinnbild der Tulpenzwiebelmanie ist eigentlich aus markttechnischer Sicht nicht für einen Markt, wo die Hoffnungen in die Tulpen waren, sondern in Futures Contrakte.
Die Tulpenmanie ist so ziemlich das erste Aufkommen von Futures Kontrakten in 'nem Markt und zeigt Hebel auf Basis von Erwartungen, der sich nicht beweisen lässt. Weil es ist nicht beweisbar gewesen, dass aus dieser Zwiebel auch wirklich diese Tulpe kommt. Und das ist natürlich in dem Moment kollabiert. Und das sind damals Bücher, da hatten hatte man Bücher mit diesen ganzen Zwiebeln und der Seltenheit und so weiter, wo man son bisschen erkennen konnte, ja, aus der Zwiebel könnte diese Tulpe kommen und so weiter. Und man hat diese Dinge gehandelt. Man hat teilweise sogar mit Farbe diese Zwiebeln verändert, damit der Eindruck entsteht. Und was man eigentlich verkauft hat, war eben die Hoffnung darauf, dass darauf daraus etwas Seltenes entsteht.
Bei Bitcoin ist das überhaupt nicht der Fall. Wir können Bitcoin, jeden Bitcoin auf seine Entstehung überprüfen. Wir wissen, dass es nie mehr als knapp 21000000 Bitcoin geben kann. Es ist einfach nicht möglich. Und deswegen verkaufen wir ja hier nicht die Hoffnung, dass in Zukunft daraus etwas wird, was viel wert ist, sondern Bitcoin ist in dieser Begrenztheit da. Die Told Money ist also eher ein Sinnbild für eine für Future Contrakte, für Wetten auf zukünftige Kurse auf Basis von Gütern, die's so gar nicht gibt, ne. Und das eher 'n Warnhinweis, wie ich das grad ja auch schon sagte, wenn Du zu viel Hebel in ein System setzt, wenn die Erwartungen zu groß sind, könntest Du hart enttäuscht werden. Das heißt, die Tulpenmoney ist nicht die Darstellung von wertlosen Dingen, weil Tulpen sind nicht wertlos. Tulpen sind auch danach nicht wertlos gewesen, ganz im Gegenteil. Tulpen sind bis heute 'n sehr beliebtes Objekt und haben ihren Preis. Nein, es ist die Art und Weise, wenn der Markt überhitzt ist und darauf reagiert. Und wie Du schon gesagt hast, das war eine sehr kurze Phase, nachdem dann diese Zwiebeln nicht geschlüpft sind oder andere Zwiebeln, ist das Ganze aufn Normalniveau runtergebrochen und dann war der Markt bereinigt davon und die Menschen waren belehrt und waren in Zukunft vorsichtiger.
Das heißt, ja, das ist das, was ich vorhin beschrieben hab bei Bitcoin, Leute hebeln zu viel, ja, setzen zu viel auf eine Wette auf die Zukunft statt auf das Gut selbst. Die Wette geht nicht ein, ja. Der der Future Contract wird nach 'nem Jahr oder so auslaufen oder Du wirst liquidiert und dann ist die Bereinigung da und Bitcoin findet wieder seinen fairen Wert, wie Tulpen das eben auch getan haben. Und das ist der Prozess, den ich vorhin beschrieben hab. Also die Tulpenmanie ist kein Beispiel dafür, dass Bitcoin schlecht ist. Es ist ein Beispiel dafür, wie der Markt immer wieder bei zu viel Erwartung zu viel Hebel aufbaut und 1 Besseren belehrt wird.
[00:31:11] Joana Cotar:
Also das fand ich jetzt tatsächlich spannend, weil so habe ich mir die Tulpenkrise auch noch nie vorgestellt beziehungsweise noch nie angesehen, ne, gesagt, das ist der erste Future im Prinzip. Spannend, spannend. Ich bin gespannt, was Markus dazu sagt, wenn er sich das ansieht. Er hat uns ja wie gesagt gebeten dadrum, seine ganzen Argumente zu widerlegen. Und ich glaube, das ist uns in diesem Video auch ganz gut gelungen. Warum er das gesagt hat, ist, weil er sagt, er möchte, dass Bitcoin erfolgreich ist, weil wenn Bitcoin erfolgreich ist, ist das das Ende der Macht der Zentralbanken. Und das wünscht er sich genauso wie wir und da sind wir uns dann wirklich einig und sagen, die Zentralbanken müssen entmachtet werden, damit das Geld wieder funktioniert.
Und wie gesagt, also ich hoffe, Markus guckt sich dieses Video an und macht vielleicht auch eine Reaktion dadrauf oder schreibt einen weiteren Artikel, indem er auf die Argumente von Roman eingeht. Und dann Unbedingt. Man mal Ja, weil es ist wirklich spannend. Und dann sind wir und ich glaube, wir werden zu dem Schluss kommen, dass Bitcoin ja genauso eine Berechtigung hat wie Gold. Manche sind in beides investiert, manche nur in einem. Wichtig ist, raus aus dem Fiat Geld.
[00:32:08] Roman Reher:
Ich hab noch eine gute Idee, ist nur 'n Angebot, muss ja nicht, aber also ist jetzt einfach spontan, Du kannst ja auch mal sagen, wie Du's fändest, wir könnten hier noch 'n dritten Teilnehmer reinholen als erste dezentralen Direktfolge mit Gast. Du moderierst und Markus und ich diskutieren das Thema. Ist auch denkbar, ne.
[00:32:27] Joana Cotar:
Aber ja, nur 'n Angebot, wir werden sehen. Sehr gerne. Also Markus, wenn Du dieses Video siehst und ich werd es dir schicken und gehe davon aus, dass Du dir das anguckst, betrachte das ein als Einladung, Komm in den Podcast und wir reden da drüber und ich bin mir ziemlich sicher, wir werden uns nachher einig.
[00:32:43] Roman Reher:
Das sowieso. Okay, dann
[00:32:47] Joana Cotar:
waren noch mehr Argumente oder war das alles so? Nee, ich glaub, das war in dem Artikel tatsächlich alles. In dem Video, was er noch aufgenommen hat, hat er noch Russland angesprochen, die sagen eben, Amerika möchte sich durch Bitcoin und entschuldigen. Und da hast Du ja in deiner Reaktion schon festgestellt, das ist eigentlich gar nicht Bitcoin, sondern das sind die Stable Coins. Vielleicht noch kurz darauf eingehen, weil das hat er am Wochenende auch noch mal erwähnt.
[00:33:07] Roman Reher:
Okay, ja, das ist erstaunlich. Also genau, er bezieht sich auf eine Aussage von dem russischen, ich glaub, Finanzminister oder so war's. Und ich hab dann die Originalaussage rausgesucht, auch in 'nem anderen Video gezeigt und dort geht's vor allem den Genius Act, den die Amerikaner ins Leben gerufen haben. Folgendes hat die Trump Administration gemacht. Sie haben gesagt, wir verbieten eine digitale Zentralbankwährung. Und was wir stattdessen machen, wir nehmen die Unternehmen, die schon digitalen Dollar ausgeben, Stable Coins und bringen da einfach Regeln der Zentralbanken drauf. Und zwar jeder Stablecoin, der ausgegeben wird, muss mit Bargeld oder mit Staatsanleihen gedeckt sein, so wie Dollar es eben auch ist. Ja, oder Giral Dollar oder wie auch immer. Und der Punkt ist, dass dadurch viele Privatunternehmen jetzt ein ein ein Dollar Äquivalent rausbringen, was erst mal auf eine Infrastruktur läuft, die in jedem Land funktioniert.
Das heißt, Menschen, die in Simbabwe oder irgendwo auf der Welt mit ihrer Landeswährung unzufrieden sind, könnten jetzt de facto einfach einen Dollar nutzen mit, Achtung, dem Vertrauen der Regierung dahinter, dass sie diesen Dollar, die Regeln des Dollars auch für diesen Stablecoin einhält oder dafür sorgt, dass es eingehalten wird. Und das heißt, Trump sorgt dafür für eine Dollarisierung, die unabhängig der Länder der Regierungsentscheidung passiert, auf Volksentscheidung passiert. Die sagen, na ja, klar ist Fiat, alles Fiat, aber vielleicht ist mein Dollar immer noch besser als irgend einen Simbabwe Dollar, der mir über Nacht entwertet wird, also nutz ich jetzt den. Und so exportiert Trump seine Schulden, seine Staatsschulden in die gesamte Welt. Das ist der Genius Act. Darauf hat der russische, ich weiß jetzt nicht mehr, welcher Minister es war, aber angesprochen.
Und dabei ging es in keinster Silber Bitcoin, in keinster Silber, ja. Und von daher muss hier Markus Karl auch 'n Unterschied machen von Krypto und Bitcoin, insbesondere weil Krypto auch immer dieser Vertrauensproblematik unterliegt. Also selbst wenn man Gold digitalisieren würde, bleibt dieses Vertrauensproblem, was ich vorhin sagte, wie willst Du beweisen, dass es Gold wirklich gibt? Livestream und so, das ist alles kein Beweis. Bitcoin ist der harte digitale Beweis, weil Bitcoin nur durch Arbeitsnachweis erzeugt werden kann und nur deswegen überhaupt da ist und sofort in digitaler Form da ist. Ich brauch also niemandem vertrauen, dass der Bitcoin da oder da liegt. Ich kann's selber nachsehen hier auf der Blockchain. Das ist der große Vorteil, ja. Und deswegen kann keine noch so tolle Idee, noch so tolle Blockchain dieses Problem lösen, das Bitcoin gelöst hat. Bitcoin ist das Netzwerk, das es geschafft hat.
Und eigentlich sind alle anderen danach nicht in der Lage, die gleiche Problemlösung in dieser Form noch mal erzeugen zu können, ja. Und dementsprechend auch hier bezieht sich Russland gar nicht auf Bitcoin, sondern auf den Stablecoin Act. Und das ist ja auch logisch, weil so exportiert Trump nun mal die Inflation.
[00:35:56] Joana Cotar:
Wir verlinken den Artikel gerne unten unter dem Video, damit Markus sich den auch noch mal angucken kann. Und wie gesagt, die Einladung steht, lieber Markus Krall, kommt zu uns in dem Podcast. Wir diskutieren das aus und dann sind wir gespannt, was dabei rauskommt. Roman, ich danke dir herzlich deine Ausführung und ich glaube, das war für viele interessant, auch für die, die noch nicht so viel Ahnung von Bitcoin haben. Und ja, wir schauen, ob Markus die Einladung annimmt oder nicht. Das machen wir so. Dankeschön für die Zeit, Johanna, bis zum nächsten Mal. Tschüs dann.
Einleitung und Anlass: Kralls Bitcoin-Kritik
Respektvolle Debatte und gemeinsame Ziele
Kralls Kernthesen: Tresor ohne Inhalt und "innerer Wert"
Österreichische Schule: Subjektiver Wert statt "innerer Wert"
Regressionstheorem korrekt gelesen: Preisfindung und Geld
Praxisbeispiel und Volatilität: Kann Bitcoin Geld sein?
Ursachen der Volatilität und Vergleich mit Gold
Gleichgewichtskurs, KI-Modelle und Marktpreise
Transparenz: On-Chain-Angebot vs. Goldreserven
Vertrauen, KI-Manipulation und Proof-of-Reserves-Probleme
Zentralbanken, Krisenreaktion und Bitcoins Rolle
Renditegier, Kredite und die Stärke der Hodler
Die Tulpenmanie richtig eingeordnet: Futures statt Blumen
Gemeinsame Mission: Entmachtung der Zentralbanken
Einladung an Markus Krall zum Podcast
Stablecoins statt Bitcoin: Russlands Aussage und der Genius Act
Schluss: Einladung bekräftigt und Ausblick